Armut und Arbeitslosigkeit sind keine Randphänomene, selbst in einer reichen Stadt wie Basel. Beide Themen sind komplex, Vorurteile auch noch heute weit verbreitet. An «Einblick Basel» wird mit alten Vorstellungen aufgeräumt: Erfahre bei mehr als 20 Institutionen, wo und wie Menschen in Armut, Arbeitslosigkeit und Einsamkeit in Basel Unterstützung finden.
Oft geht vergessen, dass viele Unterstützungsangebote auf Initiative der Betroffenen selbst entstanden – zum Beispiel die Caritas-Märkte. Personen mit bescheidenem Budget können hier günstig Lebensmittel einkaufen. Heute gibt es in der Schweiz 23 solche Märkte, der erste eröffnete 1992 in Kleinbasel, damals noch unter dem Namen «Carisatt». Hinter den Märkten steht das Hilfswerk Caritas, das sich auf struktureller und individueller Ebene für die Armutsbekämpfung einsetzt. Lerne am 13. Juni die Menschen hinter dem Hilfswerk kennen und stelle deine Fragen. Im Kleiderladen kannst du dir zudem dein perfektes Outfit aussuchen und im Photobooth ein Erinnerungsfoto schiessen. Das Surprise-Strassenmagazin geht ebenfalls auf eine Initiative von Betroffenen zurück: Das Arbeitslosenkomitee Basel, eine Selbsthilfegruppe, gründete 1993 die Arbeitslosenzeitung «Stempelkissen», die Vorgängerin des Surprise-Magazins. Von jedem Heft, das Verkäufer:innen absetzen, erhalten sie die Hälfte des Verkaufspreises. Blättere dich an «Einblick Basel» an der Lesebar durch alte Ausgaben, singe mit dem Strassenchor und erlebe in einer Ausstellung, wie sich Surprise gegen die soziale Ausgrenzung von armutsbetroffenen Menschen engagiert. Auch das Internetcafé Planet13 ist ein Ort der Hilfe von Armutsbetroffenen für andere in Not.
Die Türen des Treffpunkts Gundeli stehen 365 Tage im Jahr offen. Erfahre vor Ort mehr über das Angebot, vom Mittagstisch über die Kleiderbörse bis hin zur Vermittlung an Ämter. Einen schwellenlosen Zugang zu kostenlosen Dienstleistungen bietet auch der Verein Treffpunkt Glaibasel. Komm mit dem Team ins Gespräch und lerne diese Anlaufstelle kennen, die täglich rund 60 Menschen empfängt. In der interaktiven Ausstellung des Vereins frau sucht gesundheit erfährst du mehr über das «Frau sein in marginalisierten Szenen» und die grosse Bedeutung von Rückzugsorten wie der frauenOase. Beim Schwarzen Peter erhältst du Einblick in die Gassenarbeit – also die Arbeit mit Menschen, deren Lebensmittelpunkt im öffentlichen Raum ist. Das Rote Kreuz, gemeinhin bekannt für seine humanitäre Hilfe in Krisengebieten, hat auch in Basel eine Sektion, in der sich viele Menschen freiwillig engagieren. Lerne die vielseitige Arbeit im Rotkreuzhaus Basel kennen, teste das Notrufgerät und nähe aus alten Hemden eine neue Einkaufstasche.
In Basel bieten auch viele Institutionen niederschwellige Arbeitsmöglichkeiten. In der Werkstatt Jobshop der Stiftung Sucht erhalten sozioökonomisch benachteiligte und substanzabhängige Menschen eine sinnstiftende Tagesstruktur. Komm ins Gespräch und diskutiere mit: Was bedeutet Arbeit für dich und andere Menschen? Was heisst es, eine Arbeitsstelle zu haben? Und welchen Stellenwert hat Arbeit in unserer Gesellschaft? Die Bauteilbörse engagiert sich in der Arbeitsmarktintegration. Auf dem Rundgang hinter die Kulissen lernst du die unterschiedlichen Abteilungen kennen und erfährst mehr über Kreislaufwirtschaft. Auch das Overall House Keeping schafft Chancen für Menschen auf Stellensuche und begleitet sie auf dem Weg (zurück) ins Berufsleben. In ihrer Hauswirtschaft wird gewaschen, gebügelt und gereinigt. Übe dich im professionellen Waschen und Bügeln und erfahre, warum für faltenfreie Tischtücher «die Mangel» unverzichtbar ist.
Ein Problem, das in unserer Gesellschaft stark unterschätzt wird, ist die Einsamkeit. Sie ist weit verbreitet und kann psychisch und körperlich krank machen. Ein wichtiges Angebot gegen Einsamkeit ist das «Alltagstelefon» des Vereins Mein Ohr für Dich – einfach mal reden. Erfahre vor Ort mehr über das Projekt, über das Gefühl der Einsamkeit und was wir gemeinsam dagegen unternehmen können. Die Dargebotene Hand, auch bekannt als Tel 143, hilft rund um die Uhr kostenlos und anonym Menschen in schwierigen Lebenslagen. Mit Hörbeispielen geben dir die Mitarbeitenden Einblick in ihre tägliche Arbeit. Die WERT!Stätte bekämpft Food Waste und bietet Menschen in Armut und Einsamkeit eine sinnvolle Arbeit und ein soziales Miteinander. Am 13. Juni kannst du selber Hand anlegen und deine eigene Konfitüre aus Lebensmittelresten kochen. Einsamkeit kennt kein Alter: Die JuAr – Jugendberatung Basel bietet jungen Menschen ein offenes Ohr für Themen aller Art. Setz dich hin und erlebe, wie eine solche Beratung abläuft.
Armut, Arbeitslosigkeit und Einsamkeit sind komplexe und unterschiedliche Themen, sie treten aber oft gemeinsam auf. Willst du mehr darüber erfahren? Dann nutze die Gelegenheit am 13. Juni. Das «Programm» kannst du auf unserer Website nach den Bereichen «Armut», «Arbeitslosigkeit» und «Einsamkeit» filtern – so siehst du auf einen Blick alle Angebote zu diesen Themen.